7.-9. Oktober 2022
Berlin

Konferenz
Berlin

Das Programm

Freitag

Anreise, Registrierung und Ankommen

Audimax H0105

Auftaktpanel

Believe the Hype - Vergesellschaftung als Weg zum guten Leben für alle?

Der Erfolg von DWe war ein politischer Paukenschlag! Mit Hamburg Enteignet und RWE & Co. enteignen machen sich schon weitere Akteure auf den Weg, Vergesellschaftungen in Hamburg und deutschlandweit auf die Agenda zu setzen. Gemeinsam mit Isabella Rogner (Deutsche Wohnen & Co enteignen), Hanno Hinrichs (Hamburg enteignet), Emil (RWE & Co. enteignen), Eda Koca vom AStA der TU sowie den Beiträgen von Sabine Nuss und Bini Adamczak wollen wir die Konferenz eröffnen und zeigen, welches Potenzial in der Eigentumsfrage steckt.

Strategien rund um die Eigentumsfrage – Konzepte und theoretische Überlegungen zu Vergesellschaftung

Beschreibung
Gegenwärtige Krisen zeigen: Die Zeit ist reif für eine gesellschaftliche Neuausrichtung hin zu einer demokratischen Verfügung über Gemeingüter. Das Privateigentum ist der Kern einer Wirtschaftsordnung, die ein gutes Leben für alle verunmöglicht. In diesem Strang soll es darum gehen, welches Potenzial die Vergesellschaftungsfrage als Teil eines übergreifenden progressiven Projekts entfalten kann. Ein Strang für konzeptionelle, strategische und auch theoretische Debatten. Wie gelingt es, progressive Allianzen entlang der Eigentumsfrage zu schmieden, die unterschiedliche Gruppen nachhaltig mobilisieren – von Klimaaktivist*innen über Mieter*innen, von lokalen Bürger*inneninitiativen bis zu Gewerkschaften und globalen Bewegungen? Wie kann Vergesellschaftung in den nächsten Jahren zum zentralen politischen Thema werden? In welchem Verhältnis stehen außerparlamentarische Kampagnen um Vergesellschaftung zu den Massenorganisationen des progressiven Lagers (Gewerkschaften, Parteien, Wohlfahrtsverbände)?

Aktuelle Kämpfe und Kampagnen um Eigentum – Bewegungen und ihre Erfolge im Fokus

Beschreibung
DWE hat das Referendum gewonnen und mit RWE & Co enteignen und Hamburg enteignet machen sich weitere Vergesellschaftungskampagnen auf den Weg! Dieser Strang stellt gesellschaftliche Teilbereiche vor, in denen bereits politische Kampagnen und Kämpfe um Eigentumsformen stattfinden. Dabei bilden die Initiativen und Akteure unseren Ausgangspunkt, um die politischen Situation in den verschiedenen Teilbereichen Wohnen, Energie, Gesundheit etc. zu diskutieren. Wie können wir Wohnraum und Energieversorgung für alle sicherstellen und nicht für Wenige? Wie geht ein Gesundheitswesen, dass sich am Wohl der Patient*innen und Care-Arbeiter*innen orientiert und nicht an Fallpauschalen? Wir schauen auf bisherige Erfahrungen sowie Strategien und wollen im gemeinsamen Austausch Kräfte für verbindende Kämpfe bündeln.

Eigentumsfragen und Vergesellschaftung in weiteren Sektoren – Ausgangsbedingungen und strategische Möglichkeiten

Beschreibung
Warum sind Vergesellschaftungen auch feministische Projekte? Was unterscheidet die Vergesellschaftung der Automobilindustrie von der Vergesellschaftung von Sorgearbeit und der Plattformökonomie? Welche Akteurskonstellationen sind in der Lage Vergesellschaftungen durchzusetzen? In diesem Strang setzen wir uns mit den Ausgangsbedingungen und strategischen Potentialen von Kämpfen um die Eigentumsfrage in unterschiedlichen Sektoren auseinander. Demokratisierung und Vergesellschaftung sind in der Lage soziale, ökologische sowie feministische und antirassistische Forderungen als verbindende Klassenpolitik zusammenzubringen. In diesem Strang wollen wir Strategien entwickeln, wie wir Kampagnen und Bewegungen rund um die Eigentumsfrage in unterschiedlichen Sektoren aufbauen und an bestehende Erfolge und Erfahrungen anknüpfen können.

Aus Vergangenem lernen – ein Blick in die Geschichte von Kämpfen um Demokratisierung und Vergesellschaftung

Beschreibung
Welche Erfahrungen in der politischen Vergangenheit wurden in den Kämpfen für eine Ökonomie der Vielen gemacht und welche Lehren lassen sich daraus für zukünftige Ansätze ziehen? DWE hat mit dem Vorschlag zur Enteignung von Immobilienkonzernen Formen von Gemeinwirtschaft wieder auf die Agenda gesetzt. Damit knüpft die Kampagne politisch an eine bewegte Geschichte von Forderungen, Bewegungen und Debatten um Vergesellschaftung an. Daher wollen wir einen Blick auf vergangene Kämpfe wie zum Beispiel die gewerkschaftliche Bewegung zur Vergesellschaftung der Stahlindustrie und die Sozialisierungsbewegung in der frühen Weimarer Republik werfen und gemeinsam Schlüsse für Organisierung entlang der Eigentumsfrage ziehen.

Einblicke in die politische Ökonomie einer demokratisierten Wirtschaft

Beschreibung
Welche Erfahrungen in der politischen Vergangenheit wurden in den Kämpfen für eine Ökonomie der Vielen gemacht und welche Lehren lassen sich daraus für zukünftige Ansätze ziehen? DWE hat mit dem Vorschlag zur Enteignung von Immobilienkonzernen Formen von Gemeinwirtschaft wieder auf die Agenda gesetzt. Damit knüpft die Kampagne politisch an eine bewegte Geschichte von Forderungen, Bewegungen und Debatten um Vergesellschaftung an. Daher wollen wir einen Blick auf vergangene Kämpfe wie zum Beispiel die gewerkschaftliche Bewegung zur Vergesellschaftung der Stahlindustrie und die Sozialisierungsbewegung in der frühen Weimarer Republik werfen und gemeinsam Schlüsse für Organisierung entlang der Eigentumsfrage ziehen.

Globale Perspektiven auf die Eigentumsfrage – Vergesellschaftung als Weg zu globaler Gerechtigkeit

Beschreibung
In einer von Herrschaftsverhältnissen geprägten und global agierenden Ökonomie lassen sich Vergesellschaftungsfragen nicht auf den nationalen Rahmen verengen. Der globalisierte Finanzkapitalismus beruht dabei bis heute auf (neo-)kolonialen Strukturen und rassistischen Ausbeutungsverhältnissen. In diesem Strang beschäftigen wir uns mit emanzipatorischen Kämpfen und bringen die Vergesellschaftungsfrage in den Kontext globaler Kämpfe, Bewegungen und Diskurse um solidarisches Wirtschaften, koloniale Kritik und Klimagerechtigkeit. (Wie) Kann für alle, die unter dem status quo leiden, gemeinsam gekämpft werden – im globalen Süden und im Globalen Norden? Was kann im globalen Norden von den Kämpfen im globalen Süden gelernt werden und wie können wir globale Solidarität stärken?

In die Praxis – Skillsharing, Vernetzung und der praktische Aufbau einer Vergesellschaftungsbewegung

Beschreibung
Für Vergesellschaftung zu streiten bedeutet Handarbeit. Dazu gehört Kampagnen aufzubauen, eine zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit und politische Narrative, die den Begriff Vergesellschaftung verständlich und konkret werden lassen. In diesen Feldern heißt es auch: von ‚DWe‘ lernen, heißt siegen lernen! In diesem Strang wollen wir überlegen, weche kampagnenstrategischen Elemente von ‚DWe‘ und anderen Bewegungen in den vergangenen Jahren erfolreich waren, was sich auch andere Felder übertragen lässt und was vielleicht auch nicht. Darüber hinaus wollen wir in diesem Strang auch miteinander überlegen, wie der Aufbau einer überregionalen Vergesellschaftungsbewegung auch nach der Konferenz weiter gehen kann.

[T] = mit Übersetzung 

[EN] = Englischsprachig

15:15-17:00

Phase Eins

Enteignung, Vergesellschaftung und die Demokratisierung von Wirtschaft - Theoretische Aspekte und politische Potenziale [T]

  • Jenny Stupka (Deutsche Wohnen und co. enteignen) – Moderation
  • Alex Demirovic (Rosa -Luxemburg-Stiftung)
  • Silke van Dyk (Universität Jena)
  • Robin Celikates (FU Berlin)
Raum A053

Die Eigentumsfrage ist zurück aber was heißt das genau? Wie können wir über zentrale Begrifflichkeiten wie zum Beispiel Enteignung, Vergesellschaftung und Wirtschaftsdemokratie nachdenken und diese für konkrete Politik und soziale Bewegungen erschließen? Wie kann oder sollte Vergesellschaftung in der Umsetzung aussehen, um das Pozential zu erfüllen, dass theoretisch und stretegisch in der Eigentumsfrage steckt. Und: Wie ist eigentlich das Verhältnis zwischen progressiven Bewegungen und kritischer Theoriebildung? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Podiums.

Rekommunalisierung durch Rückkauf – Erfolge und Fallstricke

  • Jorinde Schulz (Gemeingut in BürgerInnenhand)
  • Andrea Mühlebach (Universität Bremen)
  • Thomas Eberhard-Köster (attac)
Raum MA144

Vielerorts wehren sich Menschen gegen die verheerenden Folgen der Privatisierung öffentlicher Infrastrukturen. So haben Initiativen von unten in den letzten Jahrzehnten dafür gekämpft, dass vitale Ressourcen wie Wasser, Strom, Abfallwirtschaft oder Wohnen in öffentlicher Hand verbleiben oder zurückgekauft werden. Trotz beeindruckender Erfolge steht die Bewegung vor großen Herausforderungen. Denn Rückkäufe bedeuten nicht immer, dass auch die neoliberale Reorganisierung der Daseinsvorsorge und damit die strukturellen Bedingungen der Privatisierung zurückgedreht werden. So können Kommunalisierungen schlimmstenfalls auch Bestandteil von Privatisierungszyklen werden. Diese Fallstricke und mögliche Auswege wollen wir anhand von konkreten Beispielen diskutieren, um eine strategische Perspektive für Rekommunalisierungsbewegungen zu eröffnen.

Die Bewegung zur Vergesellschaftung der Stahlindustrie in den 80erm

  • Axel Troost (Arbeitsgruppe Alternative Wirschaftspolitik)
  • Ralf Hoffrogge (Historiker, Deutsche Wohnen und co. enteignen)
Raum MA141

Die Berliner Initiative Deutsche Wohnen und co. enteignen hat mir ihrem Referendum im September 2021 die Eigentumsfrage und eine Alternative zum Markt mit Knall zurück auf die politiche Agenda gebracht. Die letzte große Bewegung dazu liegt fast 40 Jahre zurück: 1983 setzte die IG Metall an, die westdeutsche Stahlindustrie zu sozialisieren. Die Vergesellschaftungsidee in der Stahlindustrie bekam Aufwind, als eine Veröffentlichung diese Bestrebungen aus der IG Metall aufgriff: das Memorandum 81 der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik. Diesen Gutachten zur Möglichkeite der Vergesellschaftung der deutschen Stahlindustrie, die Ambitionen der Beschäftigen, sowie der IG Metall und die Frage, was für heute darauf lernen können, werden im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stehen.

Aktuelle Ansätze progressiver Ökonomie im Gespräch zur Demokratisierung von Wirtschaft: Postkeynesianismus, Commons & demokratische Planwirtschaft

  • Eva Völpel (Rosa-Luxemburg-Stiftung) – Moderation
  • Dierk Hirschel (ver.di-Chefökonom)
  • Jonna Klick
  • Jakob Heyer (Universität Jena)
Raum H0106

Doppelwums und Bazooka. In der Krise ist die Wirtschaftspolitik zurück im politischen Feld. Statt Ökonomie als Ort von anonymen Marktmächten zu betrachten, werden wir Wirtschaftsfragen als politische Fragen diskutieren müssen. In der Veranstaltung soll es darum gehen, wie eine politische Ökonomie aussehen kann, die nicht nur in der Krise reagiert, sondern ernsthaft über das Bestehende hinausweisen kann und an einer Demokratisierung der Wirtschaft arbeitet. Dafür werden wir in einer Podiumsdiskussion drei aktuelle theoretische und wirtschaftpolitische Strömungen im (Streit-)Gespräch miteinander und mit Fokus auf Vergesellschaftung und Demokratisierung besprechen.

Über das Versprechen der Allmende - dekoloniale Ansätze in der Ernährung

  • Jessica Valdez (FairBindung e.V.)
  • Daniellis Hernandez
Raum MA550

In diesem Workshop tauschen wir uns über den Zerfall des kolonialen
Paradigmas und das Versprechen, die Allmende für unsere kollektive Zukunft wieder in Besitz zu nehmen, aus. Saatgut und lebende Systeme sind keine frei zugänglichen Systeme, die privatisiert, patentiert oder ausgebeutet werden sollen. Vielmehr sind die Gemeingüter von zentraler Bedeutung für das gesamte Leben. Der Workshop thematisiert die Bedrohung der Gemeingüter durch Konzerne, die Brillanz indigener Saatgutkulturen und -züchtungen, die Toxizität von GVO-Pflanzen für unseren Körper und den Planeten, die Vorteile der agrarökologischen Landwirtschaft und die Notwendigkeit für eine Vielfalt in unseren Ökosystemen und Gerechtigkeitsbewegungen. In dem Workshop wird das grün angehauchte Bestreben der Tech-Barone hinterfragt und mit den Hinterlassenschaften des Kolonialismus und des Imperialismus als eine ähnliche „zivilisatorische“ Mission in Verbindung gebracht. An dem Workshop von Jessica Valdez (FairBindung e.V.) können bis zu 30 Personen teilnehmen.

Skill-Sharing & Kampagnenaufbau I: Einblick in den Maschinenraum einer Vergesellschaftungskampagne

  • Leonie Heine (Deutsche Wohnen und co. enteignen)
  • Lucas Kannenberg (Deutsche Wohnen und co. enteignen)
Raum MA650

Dezentrale Kampagnenstrukturen, niedrigschwellige Beteiligungsangebote und lokale Verankerung in den Kiezen. Damit ist die Kampagne Deutsche Wohnen und co enteignen so erfolgreich geworden. Wie man eine solche Kampagne strukturiert und aufbaut, welche Oganisierungsarbeit dahinter steckt und welche langgfristigen Mobilisierungsstrategien DWe verfolgt, erzählen Lucas und Leonie von der DWe Sammel-AG in ihrem Workshop.

Regulieren, Zerschlagen, Vergesellschaften - Wie entmachten wir Big Tech?

  • Friederike Hildebrandt – Moderation
  • Astrid Schöggl (AK Wien)
  • Timo Lange (Lobbycontrol)
  • Jonas Pentzien (IÖW)
  • Rainer Rehak (Forum Informatiker*innen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung)
Raum A060

Google, Amazon & Co vereinen Lobby- und Marktmacht in einem Außmaß, das in immer größerem Widerspruch zur Demokratie steht. Dies gilt nicht zuletzt, weil die Plattformen mittlerweile mit Videoportalen wie Youtube (Google) oder der weltgrößten Onlinesuchmaschine essentieller Teil der öffentlichen Sphäre geworden sind. Die EU hat mit dem Digital Markets Act (DMA) und dem Digital Services Act (DSA) zuletzt neue Regeln für übermächtige Plattformen verabschiedet. Reichen diese neuen Regeln aus, um die Macht von Big Tech zu begrenzen? Oder sollten die Techkonzerne zerschlagen oder gar vergesellschaftet werden? Können sich Regulierung, Entflechtung und Vergesellschaftung ergänzen und was wären demokratische Plattformalternativen? Dies besprechen wir in einer Podiumsdiskussion mit anschließender Plenumsdebatte.

Pause

Audimax H0105

Panel Zwei

Demokratische Wirtschaft - eine alternative politische Ökonomie nach der Vergesellschaftung

Bei Vergesellschaftung geht es nicht nur um den Eigentumswechsel, sondern auch um die schwierige Frage: „Was kommt nach der Enteignung“. Mit Julia Fritzsche (Moderation), Daniel Loick (Philosoph und politischer Theoretiker), Franziska Wiethold (Gewerkschafterin) und Rabea Berfelde (Deutsche Wohnen & Co. enteignen), sowie einer Videobotschaft von Eva von Redecker (Philosophin und Autorin) wollen wir einen Blick in eine postkapitalistische Zukunft werfen und und anschauen, wie eine demokratische Wirtschaft mit einer alternativen Eigentumsordnung konkret aussehen könnte.

Samstag

Kollektiver Kaffee am Morgen

10:00-12:00

Phase Zwei

Vergesellschaftung als verbindende Klassenpolitik

  • Lukas Warning (communia) – Moderation
  • Kim Lucht (Universität Jena)
  • Barbara Fried (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
  • Pascal Meiser (MdB, DIE LINKE)
  • Eleonora Roldán Mendívil (Uni Kassel)
Raum H0104

Die Eigentumsfrage steht im Zentrum einer Politik, die Klima-, feministische, antirassistische und gewerkschaftliche Kämpfe vereinen kann. Wie hängen Eigentumsstrukturen mit den unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen zusammen? Wie kann Vergesellschaftung die Interessen der lohnabhängigen Klasse bündeln? Welche Akteure und Projekte führen zu einer breiten und starken Vergesellschaftungsbewegung und was sind die nächsten Schritte? Das Format dieser Veranstaltung wird eine Panediskussion sein.

Von den Entlastungsstreiks zur Vergesellschaftung? - Fallpauschalen abschaffen, Asklepios & Co. enteignen!

  • Julia Dück (Rosa-Luxemburg-Stiftung) – Moderation
  • Sebastian Durben (Aktionsbündnis Uniklinik Marburg Gießen)
  • Nadja Rakowitz (Verein Demokratischer Ärzt*innen)
  • Dana Lützkendorf (ver.di)
Raum H0110

Seit Corona ist noch nochmal deutlicher geworden: die Gesundheitsversorgung ist zu essentiell, um sie dem Markt zu überlassen. Doch der politische Weg zu einem gemeinwohl- statt profitorientierten Gesundheitswesen ist mit dem Fallpauschalensystem und auch der Unterfinanzierung von selbst öffentlichen Krankenhäusern komplex und strategisch schwierig. In dieser Veranstaltung steht im Mittelpunkt wie sich die aktuelle Dynamik in den Arbeitskämpfen für einen Entlastungstarifvertrag mit anderen gesundheitspolitischen Initiativen verbinden lässt und ob die Vergesellschaftungsperspektive eine politisch sinnvolle Zuspitzung im Krankenhausbereich sein kann. Das Format dieser Veranstaltung wird eine Paneldiskussion sein.

Konversion, Vergesellschaftung und öffentliche Mobilität - Wie gelingt die sozial-ökologische Verkehrswende?

  • Achim Heier (attac) – Moderation
  • Laura Meschede (Klimaschutz und Klassenkampf)
  • Simon (Antikapitalistisches Klimatreffen)
  • Mario Candeias (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
  • Carl Waßmuth (Gemeingut in BürgerInnenhand)
Raum MA004
Um auch nur annähernd eine Chance für die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels zu wahren, ist eine massive Transformation des Verkehrssektor notwendig. Solange jedoch Konzerne im Sinne privater Eigentümer nach Profitmaximierung streben und der globalen Konkurrenz unterliegen sind Handlungsspielräume für den sozial-ökologischen Umbau begrenzt. Wenn privates Eigentum unhinterfragt bleibt, bleiben Arbeitenden und Gewerkschaften nur Verteidigungskämpfe innerhalb des bestehenden fossilen Modells und soziale und ökologische Interessen können gegeneinander ausgespielt werden. In dieser Paneldiskussion schauen wir auf die Potentiale von Vergesellschaftung für den Mobilitätssektor und gewinnen einen Überblick über verschiedene Problemfelder. Welche Rolle spielt der profitorientierte aber staatliche Bahnkonzern? Wie können wir an die beim 9€-Ticket sichtbar gewordenen Potentiale einer Dekommodifizierung von Mobilität anknüpfen? Welche Rolle kann die Enteignung der großen Autokonzerne und der Aufbau öffentlicher, demokratischer Mobilitätsindustrie dabei spielen?

Energie als öffentliches Gut statt Konzernprofite - Was tun gegen Energiearmut und Inflation?

  • Caro Achilles (Konzeptwerk Neue Ökonomie)
  • Uwe Witt (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
  • Lisa Mittendrein (attac Österreich)
Raum MA144
In der Energiepreiskrise stellt sich die Eigentumsfrage drastisch. Von der Verstaatlichung von Uniper bis zur Gasumlage – Risiken werden sozialisiert und Gewinne privatisiert. Es ist klar, dass linke Politik den Menschen Antworten auf die Energiepreiskrise anbieten muss. Neben einem Blick auf die Produktionsseite sollten wir also auch auf die Konsumseite schauen. Wie könnte eine Vergesellschaftung von Energie aussehen? Welche Rolle spielen dabei die Eigentumsverhältnisse und brauchen wir kurzfristige Maßnahmen die davon losgelöst sind? Wie können wir die aktuellen Entwicklungen im Energiesektor, wie zum Beispiel die Verstaatlichung von Uniper politisch nutzen? Das diskutieren wir in einem interaktiven Workshop mit Lasse Thiele, Uwe Witt und Lisa Mittendrein.

"Sozialismus kommt von Sozialisierung" - Kämpfe um Vergesellschaftung und Verstaatlichung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

  • Jacob Blumenfeld (Uni Oldenburg) [Vortrag EN]
  • Michael Buckmiller (Historiker)
Raum H0107
Die Diskussion um Vergesellschaftung und Enteignung ist nicht neu. Besonders intensiv wurde die Sozialisierungsfrage nach dem ersten Weltkrieg gestellt. In der frühen Weimarer Republik diskutierte die Arbeiter*innenbewegung wie eine Vergesellschaftung und Demokratisierung von Produktionsmitteln funktionieren könnte. So wurde zum Beispiel im Zuge der Novemberrevolution die erste deutsche Sozialisierungskommission gegründet, die die Sozialisierung der Industrie vorbereiten sollte. Woran scheiterten die Bemühungen zur Vergesellschaftung in der Weimarer Republik? Welche Konzepte waren damals in Diskussion? Aber vor allem: Was können wir aus den historischen Erfahrungen lernen? Diese Veranstaltun beinhaltet zwei Voträge mit anschließender Diskussion. Hinweis: einer der Vorträge wird auf englisch gehalten, der Rest der Veranstaltug (inklusive der Diskussion) auf Deutsch.

Vergesellschaftung und was dann? - Einblicke in eine neue Debatte um Möglichkeiten demokratischer Planung

  • Jan Groos (Future Histories Podcast) – Moderation
  • Christoph Sorg (Ruhr-Uni Bochum)
  • Stefan Meretz (Commons-Institut)
  • Heide Lutosch (Autorin)
Raum HE101
Wir erleben im deutschsprachigen Raum das Revival einer akademischen und politischen Debatte um eine konkrete post-kapitalistische Wirtschaftsplanung und radikale Demokratisierung. Durch die Klimakrise und die Degrowth Debatte wird die Notwendigkeit für eine dezentrale, demokratische Wirtschaftsplanung deutlicher. Während neue digitale Technologien aufzeigen, dass dies zunehmend möglich ist, steht die Debatte weiterhin noch an den Anfängen. Diese Veranstaltung gibt einen ersten Einblick in die aktuelle hauptsächlich akademische Debatte um demokratische Planung ökonomischer Prozesse und fragt darüber hinaus nach politischen Einstiegsprojekten und Perspektiven einer ökonomischen Transformation durch demokratische Planung. Das Format dieser Veranstaltung ist ein moderiertes Gespräch durch Jan Groos .

Global alliances for an economy of common ownership [EN]

  • Nele Wiehenkamp (Orga-Team der Konferenz) – Moderation
  • Libère Bukobero (ADISCO, Burundi)
  • Chandan Kumar (Working People’s Charter India)
Raum MA550
How can an economy that is based on common ownership look in practice? How do we design economic systems that serve people and planet and are based on principles of solidarity rather than profit? How can we strengthen international alliances and strengthen transnational solidarity with existing struggles worldwide by asking ownership questions?
These are the questions we want to discuss in this workshop with a lecture and discussion. .

Skillsharing und Kampagnenaufbau II: Narrative zu Vergesellschaftung und Öffentlichkeitsarbeit

  • Tobias (DWE Social Media Team)
  • Sofia (DWE Presse Team)
Raum MA141
Deutsche Wohnen und co. enteignen hat auch in der Außenkommunikation neue Maßstäbe für soziale Bewegungen gesetzt. Die Öffentlichkeitsarbeit und die Übersetzung der politischen Forderungen in verständliche Botschaften und überzeugende Narrative spielen dabei bis heute eine relevante Rolle. Tobias und Sofia aus der AG Öffentlichkeitsarbeit geben in diesem Workshop praktische Einblicke in die Social Media- und Pressestrategien von DWE. Diese Veranstaltung wird im Workshopformat angeboten.

Skillsharing und Kampagnenaufbau III: Framing the Economy - Narrative für eine demokratische Wirtschaft

  • Bana Mahmood (Movement Hub)
Raum MA650
„Was ist eine verständliche „Story“ für wirtschaftliche Prozesse, welche „die Wirtschaft“ nicht mehr als Expert*innenthema verschleiert? Wie können wir stattdessen Narrative für wirtschaftliche Prozesse entwickeln, die politische Akteure und soziale Bewegungen in die aktuellen Debatten und Kämpfe einbringen können. In diesem Workshop gibt Bana vom Movement Hub einen Einblick in die Anfänge des „Framing the Economy“ Projekts und stellt Erfahrungen aus der aktuellen Vergesellschaftungsbewegung vor, wie solche Narrative zur Eigentumsfrage politische Überzeugungskraft entfalten können.“ Diese Veranstaltung wird im Workshopformat angeboten.

Pause

13:30-15:30

Phase Drei

"Der parlamentarische Arm der Enteignungslobby" - Über das Verhältnis linker Partei(en) zur Eigentumsfrage und Vergesellschaftungsbewegung

  • Malene Gürgen (taz) – Moderation 
  • Janine Wissler (Die LINKE)
  • Rouzbeh Taheri (Deutsche Wohnen und co. enteignen)
Raum MA004

Die sozialen Bewegungen haben vorgelegt: Im September 2021 gewinnt Deutschen Wohnen den Volksentscheid zur Vergesellschaftung großer Wohnungsbaukonzerne. Ein Jahr später stecken wir mitten in einer Energiekrise und die Linkspartei stellt die ambitionierte Forderung zur Vergesellschaftung von Energiekonzernen auf. In dieser Veranstaltung führt Malene Gürgen von der taz ein Gespräch mit Janine Wissler (Parteivorsitzende, DIE LINKE) und Rouzbeh Taheri, einem der ersten Aktivisten bei Deutsche Wohnen und co enteignen über Vergesellschaftung in Berlin und darüber hinaus sowie über das Verhältnis von sozialen Bewegungen und parlamentarischen Parteien und Strategien gegen die aktuelle Energiekrise.

Wohnraum vergesellschaften I: An den Erfolg von DWe anknüpfen - Für einen vergesellschafteten Wohnungssektor

  • Felix Wiegand (Bundesweite Vernetzung Deutsche Wohnen und co. enteignen) – Moderation
  • Isabella Rogner (Deutsche Wohnen und co. enteignen)
  • Florian Kasiske (Hamburg Enteignet)
  • Ulrike Hamann (Berliner Mieterverein)
  • Andrej Holm (Humboldt Uni)
  • Caren Lay (MdB, Die LINKE)
Raum HE101
Wo stehen wir aktuell in der Wohnungsfrage? Ein Jahr nach dem Volksentscheid von DWe hat sich eine Situation zwischen Hoffnung und Zorn, zwischen Vergesellschaftung und kontinuierlicher Verdrängung von Mieter*innen ergeben. Die Mietenbewegung ist programmatisch so offensiv wie selten und teilweise trotzdem in der Defensive. In dieser Veranstaltung wird es neben dem Status Quo der Mieter*innenbewegung und Politik auch um die nächsten Schritte gehen. Dafür sollen Ansatzpunkte, Chancen und Hürden für eine weitere Dynamik rund um Vergesellschaftung und eine Synchronisation mit anderen mietenpolitischen Initiativen in den Blick genommen werden.

Wohnraum vergesellschaften II: Sozial und ökologisch

  • Kai Kuhnhenn (Konzeptwerk Neue Ökonomie)
  • Taskforce Sozial-Ökologische Vergesellschaftung – Deutsche Wohnen und co. enteignen
  • Lisa Vollmer (Bauhaus Uni Weimar)
Raum MA550
Wohnraum und -besitz ist in Deutschland ungleich verteilt und der Bedarf steigt stetig. Im Workshop wird beleuchtet, was das mit dem privatisierten Wohnungsmarkt zu tun hat und
inwiefern Vergesellschaftung eine Lösung ist. Das diskutieren wir in Kleingruppen und überlegen welche Instrumente und Strategien es bräuchte, um
Wohnraum gerecht zu verteilen, und was das eigentlich heißt.

Socializing the digital economy- Against platform power [EN]

  • Dominik Piétron (Humboldt Universität) – Moderation
  • James Muldoon (University of Exeter)
Audimax (H0105)
This session discusses the special characteristics of the digital economy as well as concrete transformational possibilities. Todays digital economy is characterized by strong centralization of data, capital and power. How could we conceive of a different digital realm – one that is defined by democratic control and collective ownership of digital infrastructures? How do we challenge the power of platforms and what comes after them? In this session James Muldoon will hold a talk on these timely questions followed by an interview with Dominik Piétron.

Eigentum und Regulierung im Energiesektor – Mitbestimmung beim Strukturwandel in den Braunkohlerevieren

  • Axel Troost (Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik) – Moderation
  • Uwe Witt (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
  • Ulrike Eifler (DIE LINKE NRW)
  • Daniel Knorr (DGB Leipzig-Nordsachsen)
Raum MA144
In diesem Workshop diskutieren wir Konzepte für die sozial-ökologische Transformation des Energiesektors. Nach zwei Vorträgen gehen wir in eine moderierte Diskussion mit dem Publikum. Uwe Witt wird zur Frage des Staates und der Rolle von Eigentum und Regulierung im Energiesektor referieren. Daniel Knorr wird die Transformation der Kohlekonzerne in Ostdeutschland und ihre Rolle im Strukturwandel aus gewerkschaftlicher Perspektive beleuchten. Die Diskussion wird von Axel Troost moderiert.

Vergesellschaftung als Suffizienzpolitik

  • Benjamin Best (Wuppertal Institut)
  • Lia Polotzek (BUND)
  • Jonas Lage (Europa-Universität Flensburg, I.L.A.-Kollektiv)
Raum MA141
In diesem Workshop wollen wir uns dem Verhältnis von Vergesellschaftung und Suffizienzpolitik widmen. Wie ist der Einfluss von Vergesellschaftung auf Suffizienz, sind vergesellschaftete Betriebe und Unternehmungen ökologischer? Und wenn nicht, könnte Vergesellschaftung in Zukunft dazu führen, weniger und ökologischere Produkte zu produzieren? Wie ist andersherum der Einfluss von Suffizienzpolitik auf Vergesellschaftung? Kann Suffizienzpolitik ein Wegbereiter für Vergesellschaftung sein? Und wenn ja, auf welche Weise? Anhand dieser Leitfragen wollen wir nach zwei Inputs in einem partizipativen Workshop diskutieren und dabei insbesondere die Bereiche Energie, Wohnen, Mobilität und Ernährung betrachten.

Alte und Neue Formen kollektiven Eigentums - Erfolge und Konflikte um Staatsbetriebe, Genossenschaften und co. im Zeichen aktueller Krisen

  • TIlman Reitz (Uni Jena) – Moderation
  • Gisela Notz (Historikerin, Sozialwissenschaftlerin)
  • Markus Kip (Uni Jena)
  • Niklas Stoll (Deutsche Wohnen und co. enteignen)
Raum H0107
Die Geschichte öffentlichen Eigentums ist reicher als gemeinhin dargestellt wird. Weltweit finden sich zahlreiche plurale Eigentumsmodelle und Organisationsformen, aus deren Problemen und Erfolgen sich für heutige Kämpfe lernen lässt. Gisela Notz wird einen historischen Überblick über alternative Eigentumsmodelle geben-von Genossenschaften bis zu Staatsbetrieben und anden Formen kollektiven Eigentums. Anschließend moderiert Tilman Reitz ein Gespräch mit Markus Kip und Niklas Stoll über die Potentiale von alten und neuen ökonomischen Organisationsformen in Zeiten multipler Krisen.

Wohnraum III - Socialization and Regulation of Housing across Europe: Social Movement Tactics [EN]

  • Peter Bescherer (Uni Jena) – Moderation
  • Rita Silva (Wohnaktivistin, Lissabon, Portugal)
  • Eniko Vincze (Babes-Bolyai University, Cluj-Napoca, Rumänien)
  • Knut Unger (Mietenaktivist)
  • Ilhan Kellecioglu (Politikwissenschaftler)
Raum H0110
This panel discusses the question of expropriation/socialization of housing from the perspective of European networked social movements. Different housing policy contexts (dominance of private home ownership vs. dominance of rented housing) as well as different movement mobilization capabilities demand different tactics regarding the demand of expropriation. Participants in the discussion come from Germany, Sweden, Romaniaand Portugal and are part of the project MovE – Movements of Europe – Transnational social movements and fault lines of solidarity.

Pause

Vernetzung für eine Vergesellschaftungsbewegung

Vernetzung für eine Vergesellschaftungsbewegung I: Heißer Herbst und die Vergesellschaftungsfrage

 

Vernetzung für eine Vergesellschaftungsbewegung II: Bundesweite Organisierung aufbauen – Wie werden wir mächtiger?

Vernetzung für eine Vergesellschaftungsbewegung III: Schlagkräftig durch belastbare Allianzen – Wer muss Teil einer Vergesellschaftungsbewegung sein?

Pause

Audimax H0105

Panel Drei

Allianzen rund um die Eigentumsfrage - Wie erkämpfen wir gemeinsam Vergesellschaftungen?

Wie schmieden wir belastbare und wachsende Allianzen/Bewegungen/Organisationsformen für Vegresellschaftungen? Mit Lucas Wermeier (Fridays for Future), Kalle Kunkel (Deutsche Wohnen & Co. enteignen), Katalin Gennburg (MdA, DIE LINKE), Knut-Sören Steinkopf (ver.di) und Nina Scholz (Journalistin – Moderation) fragen wir nach den Akteuren und Strategien für eine progressive Erneuerung entlang der Eigentumsfrage.

Sonntag

11:00-13:00

Phase Vier

Vergesellschaften mit Recht?! - Möglichkeiten & Hindernisse in der bestehenden Rechts- und Institutionenordnung

  • Franziska Drohsel (Institut Solidarische Moderne)
  • Tim Wihl (Uni Erfurt, Expert*innenkommission Volksentscheid Vergesellschaftung Berlin)
  • Cara Röhner (Hochschule RheinMain)
Raum H0107
In dieser Veranstaltung wollen wir uns damit beschäftigen, unter welchen Voraussetzungen eine Vergesellschaftung nach Art. 15 GG möglich ist. Wir schauen uns die Grundlagen an, setzen uns mit den Argumenten der Gegner*innen von DWE auseinander und wollen perspektivisch diskutieren, in welchen anderen Bereichen Vergesellschaftungen denkbar und welche Formen kollektiven Eigentums möglich sind. Es diskutieren Cara Röhner (Hochschule RheinMain) und Tim Wihl (Uni Erfurt, Expert*innenkommission Volksentscheid Vergesellschaftung Berlin) und moderieren wird Franziska Drohsel (Institut Solidarische Moderne). Das Format dieser Veranstaltung wird eine Paneldiskussion sein.

"An die Haustüren statt in die Parlamente" - 10 Thesen zu Organisationsform und Programmatik einer Vergesellschaftungsbewegung

  • Aktivist*innen von Deutsche Wohnen & co enteignen
Raum H0111
Dieser Workshop hat den Fokus, mit allen Anwesenden gemeinsam Erfolgsfaktoren einer Bewegung für Vergesellschaftung zu diskutieren. Welche Programmatik sollte eine solche Bewegung verfolgen? Und wie organisieren wir uns und andere dafür? Wir gehen von zugespitzten Thesen aus, die Lemon und Jenny von DW & Co. enteignen vor dem Hintergrund der gemeinsamen politischen Arbeit formuliert haben. Alle sind eingeladen mitzumachen – sowohl aktivistische Erfahrung als auch sympathisierende Beobachtung von Außen können unsere Diskussion sehr bereichern!

Vergesellschaftung der Care-Ökonomie

  • Nadine Gerner (Orga-Team der Konferenz) – Moderation
  • Manuela Zechner (Uni Jena)
  • Barbara Fried (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
  • Kirsten Schubert (Poliklinik Syndikat)
Raum MA141
Ein Problem mit Care-Arbeit ist, dass sie Frauen* zugeschoben wird, oft im Privaten geleistet oder schlecht entlohnt wird. Diese herrschaftliche Teilung der Arbeit zwischen den Geschlechtern ist die Grundlage patriarchaler Gewalt. Und Menschen, die viel unbezahlte Sorgearbeit leisten, sind häufig von Armut bedroht und sozial isoliert. All das lässt sich nur ändern, wenn Sorge umfassend in gesellschaftliche Veranwortung genommen – also vergesellschaftet und demoraktisch organisiert wird. Wie könnte das aussehen? Nicht alle Care-Tätigkeiten wollen wir professionalisieren. Wie können Praxen des Commoning aussehen, ohne lediglich subkulturelle Nischen zu produzieren? Polikliniken etwa sind ein Angebot, Gesundheitsversorgung anders zu denken und mit Kiezorganisierung zu verbinden. Es geht um den Aufbau kollektiver Macht im Bereich der sozialen Reproduktion. Viele Anliegen verbinden sich in der munizipalistischen Idee «Sorgender Städte», in denen für eine Vergesellschaftung des Lebens und der Bedingungen sozialer Reproduktion gekämpft wird. Mit den Referentinnen und max. 50 Teilnehmenden sprechen wir darüber, was wir aus bisherigen Kämpfen lernen können und über die Potentiale von Vergesellschaftung als Strategie für feministische Bewegungen.

Zwischen Energiewende und fossilen Altlasten - Vergesellschaftungsperspektiven in der Energieproduktion

  • Jona (RWE & Co enteignen)
  • Simon Toewe (Movement Hub) – Moderation
  • Elisa Baş (Fridays for Future)
  • Marie-Sol Reindl (Shell must fall)
Raum MA144
Die Energiepreise explodieren und wecken die Angst vor einem kalten Winter. Die Regierung antwortet energiepolitisch mit massiven Investitionen in Fracking-Gas-Infrastruktur, länger laufenden Atomkraftwerken, der Abbaggerung von Lützerath und der Verstaatlichung von Uniper. Ein fossiler Rollback trifft eine nach Orientierung suchende Klimagerechtigkeitsbewegung. Ist es jetzt Zeit für eine strategische Ausrichtung auf die Vergesellschaftung des Energiesektors? Oder ist es Wunschdenken, dass sich alle Probleme auf dem Weg in ein post-fossiles Energiezeitalter über die Eigentumsfrage regulieren lassen? Dieser Workshop bringt Bewegungsakteur*innen zusammen und richtet sich an alle (max. 50 Teilnehmende), die an diesen und vielen weiteren Fragen mitdiskutieren möchten.

Rebellisches Barcelona, Rotes Graz, gelb-lila Berlin - historische und aktuelle strategische Überlegungen zu Munizipalismus und linker Politik auf kommunaler Ebene

  • Katalin Gennburg (MdA, DIE LINKE) – Moderation
  • Alex Heiter (Deutsche Wohnen und co. enteignen)
  • Raul Zelik (Schriftsteller, Sozialwissenschaftler)
Raum HE101
Berlin, Graz, Barcelona – in der vergangenen Dekade gingen erneut eine Reihe progressiver Impulse von Kämpfen und Wahlen in urbanen Räumen aus. Können wir daraus strategisch etwas für linke Politik lernen? Was zeichnet die besonderen strategischen Möglichkeiten und auch Grenzen linker Politik auf (Groß)Stadtebene aus und was lässt sich durch einen Blick in die Geschichte munizipalistischer Ansätze und Projekte lernen? MIt einem Blick zurück in die Geschichte munizipalistischer Projekte und einem Blick nach vorn auf strategische Möglichkeiten und Grenzen von DWe und rebellischem Regieren sollen diese Fragen in einem moderierten Gespräch und anschließender Diskussion besprochen werden.

Planen gegen die Klimakrise - Degrowth, Vergesellschaftung und Planwirtschaft [T]

  • Simon Sutterlütti (Commons-Institut)
  • Nina Treu (Konzeptwerk Neue Ökonomie)
  • Markus Wissen (Politikwissenschaftler)
  • Elena Hofferberth (Ökonomin)
Audimax H0105
Um die Klimakrise zu begrenzen, brauchen wir eine planvolle, demokratische und zielgerichte Reduktion von klimaschädlicher Produktion und darüber hinaus eine Transformation der aktuellen Wirtschaftsform. Die Veranstaltung zu „Planen gegen die Klimakrise“ nimmt dafür die Schnittpunkte der Degrowth Bewegung und der Vergesellschaftungsdebatte in den Fokus und diskutiert in einem moderierten Gespräch, welche Bedeutung Planwirtschaft und Markt für eine Postwachstumsökonomie haben kann und was dies praktisch bedeutet.

Postkoloniale Perspektiven auf Eigentum und Klimagerechtigkeit

  • Joschi Wolf und Andrina Freitag (Kipppunktkollektiv)
Raum MA550
Können Prozesse der Vergesellschaftung zu mehr globaler
Gerechtigkeit führen? Gibt es in der aktuellen Debatte um alternative Eigentumsmodelle eine intersektionale und postkoloniale Perspektive? Kern der Klimagerechtigkeit ist es die Maßnahmen gegen die Klimakrise mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit zu verbinden und intersektional zu denken. Ausgehend von diesem Ansatz wollen wir kritisch in unserem interaktiven Workshop auf die Eigentumsfrage und auf Vergesellschaftungsprozesse in Deutschland blicken und gemeinsam Ansätze für postkoloniale Perspektiven diskutieren. Dabei wollen wir auch die Gemeinsamkeiten beider Bewegungen ergründen und über potenzielle Allianzen reflektieren. An dem Workshop von Joschi Wolf und Andrina Freitag (Kipppunktkollektiv) können bis zu 30 Personen teilnehmen.

Forum Vergesellschaftung -Anfänge eines dauerhaften Austauschsraums

  • Vincent Janz (communia)
Raum MA650

Mit Hamburg enteignet! und RWE und Co. enteignen, machen sich, bereits weitere lokale Akteure und Kampagnen auf den Weg, die Eigentumsfrage im Wohnsektor nun auch in Hamburg zu stellen und auch die für den heißen Herbst so essenzielle Energieproblematik zu fokussieren. Kurzum: Der politische Moment einer überregionalen Vergesellschaftungsbewegung, den DWe erkämpft hat, liegt ohnehin in der Luft. Die notwendige weitere Vernetzung, strategische Überlegungen, sowie Organisierungsperspektiven stehen jedoch noch am Anfang. In diesem Slot wollen wir die Ergebnisse des Slots „Vernetzung für eine Vergesellschaftungsbewegung“ vom Samstagnachmittag zusammentragen und in einem Workshopformat weitere Überlegungen anstellen, wie der Aufbau einer Vergesellschaftungsbewegung aussehen kann.

Bodenpolitik und das Recht auf Stadt UND Land! - Warum der Boden einer der wichtigsten Vergesellschaftungskämpfe werden muss

  • Gesine Langlotz (landlose Bäuerin und Klimaaktivistin, AbL Mitteldeutschland)
  • Anne Klingenmeier (Ackersyndikat)
Raum H0110

Die Preise für Ackerland sind so prekär wie der Wohnungsmarkt
in Berlin und nicht nur deshalb muss die Landwirtschaft einer der wichtigsten Vergesellschaftungskämpfe werden. Boden ist sowohl unsere Lebensgrundlage als auch ein attraktives Spekulationsobjekt – für Wohnen und zur Produktion von Lebensmitteln. Boden konzentriert sich in immer weniger Händen. Das ist gefährlich, denn wer Land hat, hat Macht. Wie können progressive Stadtpolitik und Agrarpolitik an einem Strang ziehen?! Für bezahlbare Grundbedürfnisse, Umverteilung und demokratisches Wirtschaften. Und wie kann der ländliche Raum, der seit jeher die Städte mit Energie, Nahrungsmitteln und Baustoffen versorgt, vom vergessenen Hinterland zum Ort gesellschaftlicher Transformation werden? Denn eine demokratische Wirtschaft ist ohne progressive und umsetzbare Konzepte für die ländlichen Regionen unmöglich. Vortrag mit Diskussion von Gesine Langlotz (landlose Bäuerin und Klimaaktivistin, AbL Mitteldeutschland) und Anne Klingenmeier (Ackersyndikat) für ca. 100 Personen.

Pause

Audimax H0105

Abschlusspanel

Guess who's back? - Die Eigentumsfrage

Im Abschlusspanel wagen wir einen Rück- und einen Ausblick. Wie machen wir Vergesellschaftung zum zentralen Thema der 2020er Jahre? Das diskutieren wir mit Mario Candeias (Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung), dem Orga-Team der Konferenz sowie Julia Dück (Rosa-Luxemburg-Stiftung), Laura Meschede (Klimaschutz und Klassenkampf) und Ruth Kron (Konzeptwerk Neue Ökonomie).